Jaded Heart

Abgepasst und für Gut befunden!!!!

Ich ließ mir auf dem United Forces of Rock nicht entgehen, mit der Deutschen Band Jaded Heart ein Interview zu halten. Der Drummer Axel Kruse (Ex-Mad Max) und ihr neuer schwedischer Sänger Johann Fahlberg nahmen sich Zeit, um sich meinen Fragen zu stellen.

Sänger Johann Fahlberg  - Schlagzeuger Axel Kruse

Hallo Alex, Hallo Johann. Ihr seid ja schon gestern angereist. Seid ihr schon ziemlich aufgeregt und bereit auf die Bühne zu gehen?

Alex: Hallo Odette. Ja, wir sind schon seit gestern in Ludwigsburg und haben nicht so viel gefeiert. Eine kleine Aufregung ist natürlich da, aber wir werden es schon machen.

 

Ich muss schon sagen, mit Johann habt ihr einen guten Griff erzielt. Wie seid ihr auf Johann gestoßen und wie kam die Zusammenarbeit mit ihm zu Stande?

Alex: Nun, als die Zusammenarbeit mit Michael Bormann beendet war, haben wir zuerst einmal im Internet gesucht. Als dies jedoch nichts brachte, hat Mülli rumgesurft und kam mit einigen Leuten in Kontakt, die uns gerne unterstützen wollten. Darunter waren z.B. Bruno, der Bassist von Danger Danger und auch Tommy Denander. Tommy war uns bei der Suche sehr behilflich, denn er hat gerade in Schweden einen Haufen Verbindungen zu Musikern. Er hat uns dann mit Adressen und Telefonnummern einiger Kollegen in Schweden versorgt. Da waren zum Beispiel auch Göran Edman von Street Talk mit dabei. Tommy hat uns aber gleich gewarnt vorsichtig zu sein, denn die meisten wären doch ziemlich merkwürdig und wollten dazu noch jede Menge Geld haben. Er selbst käme auch nicht in Frage, da er immer zu spät ist, nie kommt oder auch selbst viel Geld verlange. Da hat er sich an den Keyboarder Mikael Rosengren von Token erinnert und ihm gleich gemailt. Der meinte dann, er kenne einen Kumpel, der passen würde. Auf einer Party hat er dann Johann, die Demo-Songs „Anymore“ und „Feels Like Home“ vorgespielt und das Interesse war bei Johann geweckt, vor allem als Johann hörte, dass wir die sind, die eine Coverversion von „Easy Lover“ aufgenommen haben, war er sofort Feuer und Flamme. Wie du siehst, hat es nicht gerade lange gedauert und jetzt ist er unser neuer Sänger.

 

Waren da noch andere Sänger im Gespräch und welche waren es denn?

Alex: ….überlegt. Nun hier in Deutschland hatten wir wenig Aussicht auf einen guten Sänger, da es nicht sehr viele Sänger hier gibt. Es gab Tommy Heart von Fair Warning und Soul Doctor, da er jedoch gerade mit beiden Projekten beansprucht ist, wäre daraus auch nichts geworden. Wie bereits erwähnt hatten wir auch Göran Edman im Gespräch, hat uns aber nicht zugesagt.

 

Was war für euch ausschlaggebend bei der Suche eines neuen Sängers, was habt ihr gesucht?

Alex: Nun, vor allem wollten wir keinen Michael-Clone haben. Das Wichtigste für uns war das Menschliche, was uns bei Michael sehr gefehlt hat und nicht die Oberflächlichkeit. Wir hatten die Reibereien und das ewige „Ich“ bezogene satt.

 

Helluva Time ist das Beste Album, das ihr je gemacht habt. Was für Hoffnungen hattet ihr mit dem Album?

Alex: Am Anfang hatten wir überhaupt keine Hoffnungen. Wir wollten nur, dass es irgendwie weiter geht. Bei den Aufnahmen stellte sich jedoch heraus, dass es etwas werden könnte. Es ist auch klar, dass wir nach wie vor wie Jaded Heart klingen wollten.

 

Wie viele Songs hattet ihr für das Album?

Alex: Wir hatten noch 2 mehr. Einer ist als Bonus Track für Japan drauf, der zweite wurde gar nicht mehr aufgenommen.

 

Werden die Songs auf dem nächsten Album berücksichtigt werden?

Alex: Vielleicht, das weiß man aber jetzt noch nicht. Vielleicht gibt es 10 andere Songs, die besser sind. Vieles charakterisiert sich erst heraus, wenn man daran arbeitet. Zum Beispiel: Der Song „Somewhere“ ist erst im Studio fertig geworden. Wir hatten den Gitarrenriff und Bridge im Studio aufgenommen und nach ca. 1 Stunde Arbeit wussten wir noch gar nicht, wie der Gesang mal sein wird.

 

Wie und wo wurde das ganze Album organisiert und zusammengefügt?

Alex: Das Album wurde in Deutschland (Rosenheim) aufgenommen mit Claus Lausmann und wurde zu Hause von ihm bearbeitet. Die Gesänge wurden in Stockholm aufgenommen, Gitarre, Bass und Keyboards in Duisburg. Da es heutzutage mit dem Computer einfacher geht, die Dateien hin- und her zu schieben, war es überhaupt kein Problem.

 

Helluva Time klingt gut und ist viel besser produziert, als eure früheren Alben. Warum denn?

Alex: Wir wussten halt, wie ein Album klingen soll. Mit den uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, machten wir das Beste daraus.

 

Die Songs scheinen viel lebendiger, zeigen mehr Vielfalt und sind sehr gut kombiniert. Trotzdem hat das euren Sound im Wesentlichen nicht wirklich verändert. Wieso eigentlich?

Alex: Richtig, Wir klingen genauso, wie wir klingen wollten. Nicht mehr so balladesk. Wir wollten einfach mehr Gitarren und Power.

 

Wieso habt ihr gerade den Song von Anastasia „Paid My Dues“ gecovert?

Alex: Weil wir eigentlich keinen anderen leiden. Nein, Spaß bei Seite. Wir hatten zuerst einen Song von Black „Everything´s comming up roses“ geprobt, den wir aber nicht für passend hielten, weil er zu sehr ein HIM-Verschnitt war. Da hab ich eines Morgens „Paid My Dues“ im Radio gehört. Also hab ich’s den Anderen erzählt und haben ihn gleich geprobt und es klappte sofort. Das Ergebnis ist auch dementsprechend geworden.

 

Sag mal, ist euch je was Peinliches auf der Bühne passiert und wie überspielt ihr so was?

Alex: Ja na klar, es passiert andauernd was Peinliches. Es gibt Situationen, die das Publikum natürlich merkt, die halt nicht zu übersehen sind. Und es gibt Sachen, wenn man sich z.B. verspielt, oder so. Nur merken es dann die Bandmitglieder und man gibt sich versteckte Zeichen. Und wenn wirklich was Schlimmes passiert, wie die Gitarre runter fällt oder so, dann ist halt der Song zu Ende und man fängt dann von vorne an. Aber solange es nicht schlimm ist, ist es auch für das Publikum in Ordnung.

 

Ich persönlich denke, musikalisch habt ihr einen gewaltigen Schritt vorwärts gelegt. Wie sieht ihr euch musikalisch heute, im Gegensatz zu früher?

Alex: Wir hoffen natürlich weiter zu kommen. Die Entwicklung merkt man gar nicht so, aber mit der Zeit und über die Jahre sucht man sich seine Musik und entwickelt sich immer weiter. Auch die Songschreiberei ändert sich dabei. Man wird auch immer mehr eingespielter und weiß, was man haben will und probiert alles aus.

 

Jetzt hab ich auch ein paar Fragen an dich Johann:

Was denkst du im Allgemeinen über Deutschland?

Johann: Ich liebe Deutschland. Ich mag auch das deutsche Essen und den Alkohol natürlich. Man trifft hier viele nette Menschen und sehr hübsche Frauen!!!

 

Denkst du die Musik in Schweden, ist besser als in Deutschland?

Johann: Nun, das ist eine schwere Frage…Ich bin absolut froh hier in Deutschland zu sein und ich kann sagen, dass es sehr viel leichter hier ist Rekordscheiben zu verkaufen als in Schweden. Aber das ist auch wirklich schon alles. Ich habe sonst keine Ahnung…..

 

Du hast in der schwedischen Band Scudiero mitgewirkt. Wie ist denn der Sound von Scudiero, im Gegensatz zu Jaded Heart?

Johann: Total verschieden ist der Sound gar nicht, nur etwas würde ich sagen. Scudiero zählt mehr zum progressiven Metal. Ist aber auch so eine Art wie Queensryche, würde ich vielleicht sagen, aber nicht wirklich, weißt du!

 

Ich kenne eine Menge gute Musiker, egal ob Sänger, Gitarrist, Schlagzeuger usw…und alle kommen aus Schweden. Kannst du mir sagen, warum das so ist?

Johann: Nun, natürlich kann ich einiges erzählen. In Schweden wird man sozusagen schon von der Schule aus angelernt, irgendwas in musikalischer Richtung zu lernen. Andererseits gibt es auch Organisationen, die viel helfen und dazu bei-tragen, wie man zum Beispiel spielt und singt.

 

Ich schmeiß euch beiden jetzt ein paar Wörter entgegen und ihr sagt mir, was euch als erstes dazu einfällt:

Heavy Metal:

Johann: Judas Priest , Axel: Saxon

Rockstar:

Johann: Vince Neil, Axel: David Lee Roth

Girl-/Boygroups:

Johann: Backstreet Boys, Take That, N´Sync ,  Axel: Backstreet Boys

Deutschland sucht den Superstar:

Johann: Einfach scheiße , Axel: Endlich abschaffen

Helden:

Johann: Mutter    , Axel: Journey

Jaded Heart:

Johann: „Scheiß Band“  , Axel: Rock´N Roll

 

Wo sieht ihr euch, von heute an, in 5 – 10 Jahren?

Axel: Genauso wie heute, auf der Bühne und nicht anders und wenn nicht, dann entweder Fußball schauend vor dem Fernseher oder auf dem Sofa.

 

Es gab ja viele Gerüchte und Spekulationen vor und nach der Trennung von Bormann. Wie ist es euch nach der Trennung ergangen? Ich meine, wie habt ihr euch gefühlt?

Axel: Eigentlich gar nichts. Wir waren nur endlich erleichtert, dass er weg ist. Es war zwar schwierig mit den Songs, aber wir haben den Schritt gewagt, egal was kommt.

 

Mich würde noch zum Schluss interessieren….Hat sich Michael noch mal bei euch gemeldet?

Axel: Nein, er hat sich nie wieder gemeldet und wir haben keinen Kontakt mehr. Wenn man sich mal zufällig treffen sollte, dann sagt man hallo, aber mehr auch nicht. Johann ist nun ein festes Mitglied und wird es auch bleiben. Bei uns ist es oder war es schon immer so, dass jeder dazu gehört, egal ob er erst 2 Tage dabei ist oder schon 10 Jahre. Das ist uns egal.

 

Okay, dann bedanke ich mich bei euch, dass ihr für mich Zeit hattet und drück euch für euren Auftritt die Daumen. Viel Spaß beim Spielen….

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